2045-avatara-project

Der alte Menschheitstraum der Unsterblichkeit hat eine moderne, digitale Version erhalten. Durch das 2045-Avatara-Projekt will ein russischer Milliardär des Menschen Bewusstsein digitalisieren und so für ewige Zeiten erhalten. Das digitalisierte Bewusstsein kann in beliebiger Form als Avatara im digitalen Raum existieren. Soweit der Plan, der bis im Jahre 2045 abgeschlossen sein soll.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Mensch, stolz auf sein angeeignetes Wissen, den Plan fasst, sich selbst unsterblich zu machen. Schon die Entdeckung der an und für sich primitiven Elektrizität, erzeugte Allmachtsfantasien über Leben und Tod. Wir alle kennen Frankenstein und sein Monster, zusammengesetzt aus Leichenteilen und mit einem Höllenfunken aus Blitzen zum Leben erweckt.

Ja, so entstand das Leben: Ein Blitz in die vorzeitliche Ursuppe und eine Zelle begann sich zu teilen… Viele der wissenschaftlichen Versuche befassten sich mit dieser Ursuppe.

Inzwischen forscht man in den Genen – und Frankensteins primitiven Schöpfungsversuch belächelt man. Doch auch die ungleich komplexere Materie der Genetik liefert nicht einfach den Schlüssel der Schöpfung. Anfänglich euphorische Versuche, Lebewesen zu klonen, scheinen im Sand verlaufen zu sein. Es wurden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Der genetische Unterschied zwischen einem Menschen und einem Schimpansen ist zudem überraschend gering. Zu 99 Prozent ist der Gencode des Menschen mit dem des Schimpansen identisch. Wo liegt der entscheidende Unterschied in den rund 3 Milliarden DNA-Stellen des Gen-Codes? Der kleine 1 Prozent-Unterschied umfasst immerhin noch 30 Millionen DNA-Stellen…

Vielleicht ist alles viel zu kompliziert und der Schlüssel zum Menschen liegt gar nicht in den Genen. Wir wenden uns auch von diesen Versuchen ab, verlassen die Labore mit den Genversuchen und geklonten Lebewesen und wenden uns einer anderen Technologie zu, nämlich der IT,  der Informations-Technologie, die praktisch den gesamten Erdball umspannt und wo Menschen sich bereits heute als selbstentworfene Persönlichkeiten, sogenannte Avatare, im Cyberspace der virtuellen Welt tummeln. Was liegt da näher als all die „fleischlichen“ Probleme des Menschseins einfach zu überspringen und direkt zur selbst konzipierten digitalen Persönlichkeit zu werden? Viele Menschen verbringen ja bereits heute einen Grossteil ihres Lebens als eine andere Person im virtuellen Raum.

IT entwickelt sich rasend schnell und kann beeindruckende virtuelle Welten erschaffen. Wie schon bei der Entdeckung der Elektrizität oder der DNA, werden ob der gebotenen Möglichkeiten der neuen Technologie, Allmachtsfantasien wachgerufen. Und so wird, wie damals bei der Ursuppe und dem Blitz, der Mensch nun mit einer grossen Menge an Information gleichgesetzt. In letzter Zeit hört man viel über die Hirnforschung, die, wie schon erwähnt, offenbar alle „fleischlichen“ Probleme umgehen, und die Informationen im menschlichen Hirn kopieren und digitalisieren will. So können wir zum ewigen Avatara werden.

Doch was ist eigentlich ein Avatara? Das Wort hat schnell Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden, doch wo es herkommt wissen die Wenigsten.

Wikipedia klärt auf:

http://de.wikipedia.org/wiki/Avatara

Das Wort Avatara kommt also aus den Veden und beschreibt genau das, was wir eigentlich schon sind, nämlich “Herabgekommene” aus der spirituellen Welt. Gemäss den Veden sind wir Bewusstseins-Einheiten (jiva-atmas), die ewig existieren und in einem temporären Körper inkarniert sind. Zerfällt dieser Körper, nehmen wir einen neuen Körper an. Dies steht alles in der Bhagavad-gita geschrieben und stellt den Grundsatz für alle weiteren vedischen Betrachtungen über das Menschsein dar. Demgemäss erübrigt sich jegliche Bemühung um Unsterblichkeit, denn Bewusstsein ist von Natur aus unsterblich. Und der Mensch ist Bewusstsein und nicht eine bestimmte Menge an Information.

Das 2045-Avatara-Projekt ist also schon seit ewigen Zeiten im Gange. Wir sind ewige Wesen, die immer wieder einen fleischlichen Avatara annehmen und ein Leben darin verbringen. Das 2045-Avatara-Projekt ist völlig unnötig: wir sind bereits Avatare und würden uns durch dieses 2045-Avatara-Projekt einmal mehr im Kreise drehen!

Dazu die folgende Geschichte, die ich mir als Science-Fiction-Film ausgedacht habe.
Das Raumschiff.

Das Bewusstsein ist transzendental und nicht materiell. Bewusstsein kann nicht digitalisiert werden. Es kann nicht in eine Unmenge von Nullen und Einsen umgewandelt werden und dadurch das menschliche Bewusstsein abbilden.

Dazu die folgenden Überlegungen aus der Bhagavad-gita.
Spiegelbilder.

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